Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort   1899

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort 1899

R.M. Rilke

R.M. Rilke

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Autor des Gedichts ist Rainer Maria Rilke.Er wurde 1875 in Prag geboren. Er starb 1926 in der Schweiz.Er unternahm viele Reisen durch Europa.In Rußland lernte er den Schriftsteller Tolstoi kennen.Er lebte einige Jahre in Paris, wo er als Sekretär von August Rodin tätig war.Er befreudete sich mit der Schriftstellerin und Psichoanalytikerin Lou Andreas Salomé an und in Wien lernte den Gründer der Psychoanalyse Sigmund Freud kennen.

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Literarische Einordnung

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Rainer Maria Rilke lebte zu Zeiten des Impressionismus und Symbolismus.Das Gedicht "Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort " gehört zu der impressionistisch- subjektivistischen Phase des literarischen Schaffens Rilkes

Der Titel

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Weist der Titel auf ein Thema, auf ein Problem hin?Man könnte an die Haltung der Symbolisten denken, die isoliert von der Gesellschaft lebten und in ihren Elfenbeinturm flüchteten.Das Thema ist die Sprache, der Sprachgebrauch in der modernen bürgerlichen Gesellschaft.Si potrebbe pensare all'atteggiamento dei simbolisti, che vivevano isolati dalla società e fuggivano nella loro torre d'avorio. Il tema è il linguaggio, l'uso del linguaggio nella moderna società borghese.

Das lyrische Ich

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Wer spricht?Wie ist die Situation des 'lyrischen Ich' ?An wen wendet es sich? Hier spricht das lyrische Ich. Es fühlt sich fremd in einer Gesellschaft, in der die Sprache falsch gebraucht wirdEs wendet sich an die Menschen

Die Themen

Kritik an der Mentalität seiner Zeit

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Die Kritik gegen die materialistische, technisch-rationale Erfassung der Welt.Sie sprechen alles so deutlich aus (z. 2)Sie wissen alles was wird und war(z.6)Rilke kritisiert hier die technisch-rationale Erfassung der Welt seiner Zeit.Was führte zu einem materialistischen Denken?Um die Jahrhundertwende vom 19. Zum 20. Jahrhundert wurden viele technische Neuerungen wie etwa Straßenbahnen und Automobile erfunden2.Die Wissenschaft macht enorme Fortschritte. Religion und traditionelle Werte erleben eine tiefe krise3.Das Leben in den Großstädten wird anonym. Die Welt wird als kalt und technisch-rational wahrgenommen.

die Sprache

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das Wort der MenschenRilke meint damit die Sprache der modernen Menschen, die glauben alles zu wissen.Die Sprache spiegelt die materialistische, razionalistische Mentalität der Zeit.

der Verlust der Religiösen Beziehung zur Welt

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Ich höre gern die Dinge singenRilke möchte, wie die Romantiker die Welt romantisieren.Er sieht über das Sinnliche, das Übersinnliche, das Magische, das Wunderbare.Im Gegenteil tötet die moderne Sprache die Dinge: sie werden starr und stumm, sie sterben.

Form

Strophen

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Das Gedicht ist in drei Strophen unterteit.Jede Strophe besteht aus vier Versen

Reim

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Im Gedicht erkennt man den umarmenden Reim in der ersten und zweiten Strophe und den Paarreim in der dritten Strophe.

Stilmittel

Anapher

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Anaphern findet man in Vers 3 und 4:und dieses heißt Hund und jenes heißt Hausihr Sinn ihr Spielso wie auch in der dritten Strophe:ihr rührt sie an............ihr bringt mir..........

Metapher

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In dem Gedicht werden zwei Metaphern benutzt.ihr Spiel mit dem Spott.das steht für die Überheblichkeit der Menschenihr Garten und Gut ist auch eine Metapher für die Erde, für das Irdische, das die Transzendenz, Gott, auschliesstDie Dinge singen höre ich gern das ist auch ein metaphorisches Bild und auch gleich eine Personifikation :die Dinge werden vermenschlicht

Apostropohe

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Eine Apostrophe (Aufruf) wird in der Zeile 9 verwendet:Bleibt fern!

Alliteration

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Im dritten Vers wird eine Alliteration verwendet.heißt Hund und jenes heißt HausIm fünften Vers kommt auch eine Alliteration vor:ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spottun im sechsten Vers:sie wissen alles, was wird und warim achten: ihr Garten und Gut grenzt grade an Gottauch:warnen und wehrenstarr und stumm