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KMK-Empfehlungen von 1998 - Förderschwerpunkt "Geistige Entwicklung"
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_06_20_FS_Geistige_Entwickl.pdf
Eine geistige Behinderung, als deren Ursache vielfach hirnorganische Schädigungen
angenommen werden, ist in ihrem jeweiligen aktuellen Erscheinungsbild nicht statisch, ihre
Auswirkungen sind durch Erziehung und Unterricht beeinflussbar. Die Anregung von
Lernprozessen geschieht unter Berücksichtigung der individuellen Persönlichkeitsentwicklung
und der Förderbedürfnisse jedes einzelnen Kindes und Jugendlichen. Die Entwicklung verläuft
durch die verschiedenartig ausgeprägte Beeinträchtigung bei den einzelnen Kindern und
Jugendlichen innerhalb eines allgemeinen Rahmens uneinheitlich. Sonderpädagogische
Förderung muss deshalb an der individuellen Ausgangslage des einzelnen Kindes und
Jugendlichen anknüpfen und den persönlichen Entwicklungsgegebenheiten entsprechen.
Beeinträchtigungen in der geistigen Entwicklung haben insbesondere Auswirkungen auf
* das situations-, sach- und sinnbezogene Lernen,
* die selbständige Aufgabengliederung, die Planungsfähigkeit und den Handlungsvollzug,
* das persönliche Lerntempo sowie die Durchhaltefähigkeit im Lernprozess,
* die individuelle Gedächtnisleistung,
* die kommunikative Aufnahme-, Verarbeitungs- und Darstellungsfähigkeit,
* die Fähigkeit, sich auf wechselnde Anforderungen einzustellen,
* die Übernahme von Handlungsmustern,
* die Selbstbehauptung und die Selbstkontrolle,
* die Selbsteinschätzung und das Zutrauen.
Sonderpädagogische Förderung hat daher die Aufgabe, jeder Schülerin und jedem Schüler
Hilfen zur Entwicklung der individuell erreichbaren Fähigkeiten und Fertigkeiten zu geben.
Hierbei müssen Körpererfahrungen gemacht und erweitert werden, Körperfunktionen
beherrscht und senso- und psychomotorische Fähigkeiten und Fertigkeiten ausgebildet
werden. Die Förderung schafft Gelegenheit, Wahrnehmung, Konzentration und Merkfähigkeit
aufzubauen, Begriffe und Vorstellungen zu erwerben sowie Kreativität, Denken und
Kommunikation zu entwickeln.
Devil’s Advocacy baut auf dem Prinzip des Advocatus Diaboli auf. Es handelt sich um eine Technik aus der Arbeits- und Organisationspsychologie, die dazu genutzt wird, um der voreingenommenen Informationssuche im Rahmen von Urteils- und Entscheidungsprozessen in Gruppen entgegenzuwirken. Bei der Devil’s-Advocacy-Technik übernimmt ein zufällig ausgewähltes Gruppenmitglied die Rolle des Advocatus Diaboli (englisch devil’s advocate), dessen Aufgabe es ist, Vorschläge der Gruppe zu kritisieren. Wenn sich alle über eine Lösung geeinigt haben, vertritt der Devil’s Advocate Gegenargumente zu dieser Lösung und versucht, dazugehörige Schwächen zu identifizieren. Die Gruppe muss daraufhin auf die Kritik reagieren und prüfen, ob die Argumente, die von dem Devil’s Advocate hervorgebracht wurden, entkräftet werden können. Nach dieser Prüfung wird die anfänglich vorgeschlagene Lösung entweder ausgewählt oder abgewiesen.
Die Devil’s-Advocacy-Technik stellt eine Form von künstlicher Meinungsverschiedenheit (englisch contrived dissent) dar. Sie dient dazu, der Voreingenommenheit bei der Informationssuche in Gruppenentscheidungsprozessen entgegenzuwirken (vgl. Gruppendenken (Abschnitt Advocatus Diaboli)). Die Technik wird insbesondere bei homogenen Gruppen genutzt, da hier die Suche nach Gegenargumenten gefördert wird.
Manfred Spitzer & Norbert Herschkowitz: Wie Kinder denken lernen. Die kognitive Entwicklung vom 1. bis 12. Lebensjahr. 2. Aufl. 2019 - E-Book, S. 255ff.
Verbindungen herstellen
assoziativ
Spannung/ Spiel
Der Grundgedanke ist immer der gleiche: Es geht darum, einen normativen Bezugspunkt für die Kritik einer sozialen Praxis zu finden, der dieser zwar nicht äußerlich ist, dessen Gültigkeit jedoch auch unabhängig demonstriert werden kann. Konfrontiert man eine soziale Praxis nämlich mit Kritik, die auf einem rein »externen« Maßstab aufbaut, dann begibt man sich in die Gefahr, dogmatisch und damit zugleich potenziell paternalistisch zu argumentieren. Verankert man die Kritik hingegen in den Wertvorstellungen, die der problematischen sozialen Praxis innewohnen, mag man zwar dem philosophischen Dogmatismus vorbeugen, aber man handelt sich zugleich das komplementäre Problem des Konservatismus ein. Denn woher soll man wissen, dass man nicht einfach nur eine Apologie des Bestehenden leistet, wenn man mit solchen immanenten Maßstäben operiert? Will man sicher sein, dass die Kritik auch »wirklich« kritisch sein kann, dann müssen ihre Maßstäbe die bestehenden Verhältnisse immer auch transzendieren, also einen unabhängigen Maßstab ihrer Gültigkeit verbürgen.13
Vielmehr soll die immanente Kritik sich auf Normen stützen, die für die fragliche soziale Praxis in bestimmter Weise konstitutiv sind. Sie können also als die strukturellen Funktionsbedingungen dieser Praxis verstanden werden.20 Gegenstand der Kritik sind dann Funktionskrisen, die entstehen, wenn die sozialen Praktiken die Normen in einer Art und Weise realisieren, die ihrem Gehalt widersprechen. Diese Funktionskrisen äußern sich in verschiedenen Defiziten und Instabilitäten der Praxis.21
Vorurteilsstruktur durch kulturelles Gedächtnis: Es war einmal... - Amanda Leduc
Amanda Leduc: Disfigured: on fairy tales, diability, and making space. Toronto. 2020 - deutsche Ausgabe: Entstellt. Über Märchen, Behinderung und Teilhabe. 1. Aufl. 2021.
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