Beim Lernen durch Beobachtung spielen verschiedene Prozesse eine zentrale Rolle. Zunächst ist die Aufmerksamkeit entscheidend, die durch Faktoren wie die Persönlichkeit des Modells und des Beobachters sowie deren Beziehung beeinflusst wird.
Die sozial- kognitive Lerntheorie definiert Lernen als aktive und kognitiv gesteuerte Verarbeitung von Informationen. Während Konditionierungsmodelle von den Menschen als passiv reagierend angesehen wird, wird er bei Bandura zum aktiven Handeln: Motivationen, Denken und Emotionen spielen dabei eine wichtige Rolle. Beim Prozess des Modelllernens versucht das Individuum, bei anderen Menschen wahrgenommenes Verhalten bewusst oder unbewusst zu übernehmen.
Bedingungen des Modellernens
Erfolg des Modells lohnenswert (z.B. freundliche Bitte => Hilfe)
Konsequenzen
positv höhere Nachahmung
Status des Modells
Trainer Erzieher/in
Soziale Macht
"Anführer" der Gruppe
Autorität
sollte höher sein
Wissensvorsprung
Interessenbereich sollte deutlich sein
positive- emotionale Beziehung zwischen Modell und Beobachter
je intensiver, desto wahrscheinlicher ist die Verhaltensnachahmung (Fußball = Boxen)
Das Kind kann sprachlich ausdrücken, wie es sich anfühlt
Mathematische Kompetenzen
sortieren, klassifizieren, zählen und messen
Motivationale Kompetenzen
Das Kind ist Aufgabenorientiert
Das Kind ist wissbegierig und interessiert sich für Neues
Motorische Entwicklung
Malen, Schneiden, Laufen, Springen, Klettern
Sprachentwicklung
Bücher lesen, Kommunizieren, offene Fragen stellen, beim sprechen begleiten oder Bilderbücher(Wimmelbücher) anschauen etc.
Phase der Ausführung
Verstärkungs- und Motivationsprozesse
Motivation beeinflusst sowohl die Aneignungs- als auch die Ausführungsphase. Es ist eng mit der Aussicht auf Bekräftigung und Erwartungen verbunden.
Der Beobachter wird verstärkt, weil er den Erfolg seines eigenen Verhaltens sieht. Schon wenn der Beobachter erste Fortschritte sieht, wird sich diese Feststellung des erfolgreichen Verhaltens verstärkend auswirken.
Reproduktionsprozesse
Das beobachtete Verhalten wird nachgeahmt, indem der Beobachter sich an das gespeicherte Verhalten erinnert. Dieses Verhalten wird nachgeahmt, indem die Bewegungsabläufe wiederholt werden.
Phase der Aneignung
Behaltensprozesse/ Gedächtnisprozesse
Funktioniert mit bildlichen oder sprachlichen Symbolen
Ein Beobachtetes Modellverhalten kann manchmal erst längere Zeit nach dem Beobachten gezeigt werden. Dazu ist das Beobachtete Verhalten im Gedächtnis gespeichert worden.
Aufmerksamkeitsprozesse
Der Aufmerksamkeitsgrad ist abhängig von vier Kriterien: 1. Persönlichkeit des Modells= z.B. Menschen, die soziale Macht besitzen oder Menschen, welche die Bedürfnisse des Lernenden zufriedenstellen können. 2. Persönlichkeit des Beobachters= Fehlendes Selbstvertrauen und geringe Selbstachtung, begünstigen die Aufmerksamkeit einem Modell gegenüber. 3. Beziehung zwischen Beiden= eine positive emotionale Beziehung, Abhängigkeit des Beobachters vom Modell. 4. der Situation= Die emotionalen Befindlichkeiten eines Beobachters wirken sich auf die Wahrnehmung auf (z.B. Fühlen sich Menschen von einer Situation bedroht, haben sie Schwierigkeiten, ihre Aufmerksamkeit auf die wichtigen Aspekte zu konzentrieren.
Der Beobachter konzentriert seine Aufmerksamkeit auf das Modell und beobachtet die Verhaltensweisen, die aktuell bedeutungsvoll sind. Er schaut genau hin und nimmt das Modell wahr.