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by Medizin Wissen 12 hours ago

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•• intrazerebrale Blutung / hämorrhagischer Schlaganfall

Ein hämorrhagischer Schlaganfall, auch bekannt als intrazerebrale Blutung, tritt auf, wenn eine Blutung im Gehirnparenchym auftritt. Diese Blutung führt zu reaktiven Hirnödemen, die den Hirndruck erhöhen und die Perfusion des Gehirns verringern, was letztendlich eine Ischämie und Gewebedestruktion verursacht.

•• intrazerebrale Blutung / hämorrhagischer Schlaganfall

•• intrazerebrale Blutung / hämorrhagischer Schlaganfall

Prognose

Therapie

initial vermeiden!

wegen

Gefahr der Hämatomausdehnung

Thromboseprophylaxe

bei immobilen Patienten

unfraktioniertem Heparin

niedermolekularem Heparin

kausale Therapie:
operativer Eingriff:

mögliche Ziele:

Hämatomausräumung

Ausschalten der Blutungsquelle

individuelle Indikationsstellung

ggf. indiziert bei z. B.

... jungen Patienten

... rascher klinischer Verschlechterung

... günstigen Lokalisationen (v.a. supratentoriell kortexnah)

... Kleinhirnblutungen mit Gefahr der Hirnstammeinklemmung

... Aneurysmaruptur

... großen Raumforderungen mit zunehmendem Hirndruck oder Einklemmung

bei

Gerinnungsstörungen

z. B. durch

Antidot-Gabe

<<

DOAK

oder

... Gabe von Prothrombinkomplex-Konzentraten (PPSB)

Ziel:

Normalisierung der Gerinnung

v.a. bei

Blutungen unter oralen Antikoagulanzien (OAK)

Basistherapie:
ggf.

Antipyretika

z. B.

Paracetamol

antikonvulsive Therapie

Stressulkusprophylaxe

PPI

Therapie des erhöhten Hirndrucks
Thromboseprophylaxe:

Kombination von elastischen Strümpfen und intermittierender pneumatischer Kompression der Beine oder – bei stabiler Blutung – Low-dose-Heparinisierung

Analgesie
Sauerstoffgabe
Blutdruckeinstellung:

Zielwert:

systolisch 140 mmHg

engmaschige Überwachung:
Blutdruck
Pulsoxymetrie
EKG
Akuttherapie am besten auf
Intensivstation
Stroke Unit

DD

praktisch immer Traumafolge:
epidurale und subdurale Blutungen
Subarachnoidalblutung

Diagnostik

Ursachensuche:

Tumoren

Astrozytom

arteriovenöse Malformation

wenn

Blutungsursache nach initialer Diagnostik unklar

dann

mittels

Angiografie

MRT

KM-CT

Diagnostik zur Ursachenfindung nach 1-2 Monaten

Diagnosesicherung:
Bildgebung:

MRT:

Indikationen:

zur Verlaufskontrolle bei unauffälligem CT aber persistierenden neuropsychologischen oder fokal neurologischen Symptomen

primär

Befunde:

nach 6-15 Tagen

T1/2:

hyperintens

im Verlauf

Hämosiderinrandsaum durch Hämatomabbau

akute Blutung

Übersehen kleiner Blutungen möglich!

hypointens

T1

isointens

mit sensitiven Sequenzen zum Blutungsnachweis

T2*

SWI (Susceptibility weighted images)

diffuse axonale Scherverletzungen nachweisbar, diese sind aber nur in 30% hämorrhagisch - deshalb Kombination mit diffusionsgewichteter Sequenz (DWI)

natives CCT:

Befund:

frisches Blut = hyperdens (hell)

aber:

ganz frisches Blut (wenige Minuten) = isodens (Dichte wie Hirnparenchym) >> nicht erkennbar

Labordiagnostik:

Nierenwerte

Leberwerte

Gerinnungsfaktoren

V.a. >>
KU:

internistischer Status

Neurostatus

Anamnese

Risikofaktoren ➡️

Familienanamnese

genauer zeitlicher Verlauf!

Symptomatik

Lokalisation der Blutung und Symptomatik:
Pons

Miosis

Störungen der Okulomotorik

Bewusstseinsstörung

Cerebellum

progrediente Bewusstseinsstörung

Nystagmus

Ataxie

Erbrechen

Übelkeit

Okzipitallappen

Pseudohalluzinationen

Hemianopsie

nicht dominante Hemisphäre

zusätzlich

Neglect

dominante Hemisphäre

zusätzlich häufig

Aphasie

Capsula interna:

anfängliche Kopf- und Blickwendung zur Läsionsseite (Déviation conjuguée)

kontralaterale Hemiparese

+
häufig

Hirndruckzeichen:

Vigilanzminderung

Übelkeit und Erbrechen

Kopfschmerzen

plötzliches fokalneurologisches Defizit
nicht streng an ein Gefäßgebiet gebunden
klinische Differenzierung zwischen einer Hirnblutung und einem ischämischen Hirninfarkt ist nicht möglich

Lokalisation

im Ventrikelsystem:
im Hirnparenchym:
lobär
infratentoriell (Kleinhirn oder Hirnstamm)
Stammganglien und Thalamus

60 % d. F.

Pathophysiologie

Blutung ins Gehirnparenchym

Verstärkung des Hirnödems

Perfusion des Gehirns nimmt ab

Steigerung des Hirndrucks

reaktives Hirnödem

Ischämie

Kompression des Gewebes

Gewebedestruktion

Einteilung

... nach der Klinik
intrazerebrales Hämatom
hypertensive Massenblutung

durch

hypertensive Mikroangiopathie

infolge

Hypertonie

Ätiologie

Risikofaktoren:
Läsionen des Parenchyms oder der Gefäße des Gehirns
Hypercholesterinämie
erhöhter Alkoholkonsum
Rauchen
sekundäre ICB:

nicht-traumatische Blutungen:

selten:

Drogenmissbrauch

v.a. Sympathikomimetika (Kokain, Amphetamine)

RR-Steigerung

Einblutungen von Hirntumoren

Koagulopathien

hämatologische Erkrankungen:

akute Leukosen

thrombozytopenische Purpura

primäre Gerinnungsstörungen: Hämophilie

iatrogen:

Thrombozytenaggregationshemmung

Antikoagulation

Thrombosen der zentralen venösen Blutleiter, Vaskulitiden, Enzephalitiden, Gerinnungsstörungen, die Einnahme gerinnungswirksamer Medikamente, Drogen (z.B. Kokain) oder hämatologische Erkrankungen

Stauungsblutungen

Gefäßanomalien

zerebrale ateriovenöse Fisteln und Gefäßmissbildungen

zerebrale Amyloidangiopathie

Aneurysmaruptur

Arteriopathien

Amyloidangiopathie

10 % d. F.

arterielle Hypertonie

50 % d. F.

Trauma / SHT

häufig verzögert

traumatische intrazerebrale Blutungen

spontane intrazerebrale Blutungen:
kryptogene ICB

Bedeutet, dass nach jetzigem Forschungsstand keine Ursache zu finden ist, man jedoch vermutet, dass es eine Ursache gibt.

>>

Ruptur kleiner Arterien im Gehirnparenchym

zerebrale Mikroangiopathie

chronische arterielle Hypertonie

idiopathische ICB

20 % d. F.

Epidemiologie

Risiko steigt mit dem Alter
15 % aller "Schlaganfälle"
DEGAM Leitlinie Schlaganfall (2021)
intrakranielle Blutung
Schlaganfall
stud. med.
Wie stellt sich eine akute Blutung im cCT dar?
Heilberufe
...

Definitionen

hämorrhagischer Schlaganfall:

eine Form des Schlaganfalls

mit

... akutem fokalneurologischen Defizit

aufgrund

... einer intrazerebralen Blutung ➡️

intrazerebrale Blutung:
=

eine Form der intrakraniellen Blutungen

eine Blutung im Hirnparenchym

Terminologie

Blutung im Gehirn
intracerebral haemorrhage
brain haemorrhage
Enzephalorrhagie
(Hirn)Parenchymblutung
zerebrale Hämorrhagie

zerebrale Blutung

hämorrhagischer Schlaganfall
/

hämorrhagischer Insult

Jargon:
Hirnblutung

die ...

intrazerebrale Blutung
Abk.:

IZB

ICB