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(akute) Appendizitis

Bei der akuten Appendizitis gibt es verschiedene Therapieansätze, die je nach Komplikationen und Risikofaktoren variieren. Eine unkomplizierte Appendizitis wird in der Regel operativ behandelt, meistens durch eine laparoskopische Appendektomie.

(akute) Appendizitis

(akute) Appendizitis

Komplikationen

häufigste:
Darmperforation:

Therapie:

immer +

CT-gesteuerte Drainage

Laparotomie (= offen!) mit ...

... Resektion betroffener Darmanteile

... Appendektomie ➡️

Symptomatik:

Zeichen von ...

... Sepsis

... Peritonitis

entspricht der Symptomatik bei Appendizitis

das Risiko ...

(... für eine Perforation ...)

... steigt 24 h nach Diagnose stark an

... ist am höchsten bei Kleinkindern und alten Menschen

Jargon:

[wenn der Kontext klar ist]

Perforation des Darms

Therapie

bei komplizierter Appendizitis: ➡️

(laparoskopische) Appendektomie

Abszess

interventionelle Drainagetherapie

Phlegmone

Risikofaktoren, ohne KI

(laparoskopische) Appendektomie ➡️

ohne Risikofaktoren, klinisch stabil

(kein international einheitliches evidenzbasiertes Konzept für die Therapie)
ggf. / "möglich"
(primär) konservativer Therapieversuch:

Therapieversagen

zeitnahe Appendektomie

+

engmaschige ärztliche Beobachtung

Antibiose

meist mit

... Kombination aus

... einem Nitroimidazol

und

Cefalosporinen

... unkomplizierter Appendizitis

Appendicolithes

... nicht eindeutigen Befunden

Standard (bei Erwachsenen): ➡️
operative Therapie:

"negative Appendektomie":

Rate negativer Appendektomien ist weltweit hoch

Ziel ist es, diese Rate möglichst niedrig zu halten

die chirurgisch entfernte Appendix vermiformis ist histologisch gesund

[Appendektomie]

alternativ:

offene Appendektomie:

ca. 6 cm langer Hautschnitt im rechten Unterbauch, 2 Querfinger medial der Spina iliaca anterior superior

meist:

laparoskopische Appendektomie:

Komplikationen:

Wundinfekte im Bereich der Operationswunde(n)

z.B. ein Bauchdeckenabszess, v.a. bei eitrig-phlegmonöser Appendizitis

Douglas-Abszess (< 5% der Fälle):

ca. 7–⁠10 Tage postoperativ hohes Fieber, massiv druckdolenter Douglas–⁠Raum → laparoskopische Abszessausräumung.

Appendixstumpfinsuffizienz mit Fistel oder Peritonitis

< 2 % der Fälle

Verwachsungen

ggf. später Bridenileus

< 4 % der Fälle

postoperative Behandlung:

Kostaufbau:

feste Kost ab 24 Stunden postoperativ

Trinken nach 6–12 Stunden

Thromboembolieprophylaxe:

ggf. niedermolekulare Heparine

frühzeitige Mobilisation

Verfahren:

wenn die Appendix intraoperativ unauffällig ist

Entfernung der Appendix

histologische Untersuchung

Prüfung/Revision ...

... der Adnexe (bei Frauen)

... des Meckel-Divertikels

... der Gallenblase

Exploration der Abdominalhöhle

Absetzen/Abtrennen der Appendix

Staplerdissektion

oder

Clip

Freilegen/Präparieren der Appendix

... wird freilgelegt / präpariert

Gefäße werden koaguliert

Einführen von ...

... werden eingeführt/platziert/eingebracht


Einführen/Platzieren/Einbringen

2)

... Instrumenten (Arbeitstrokare)

im linken und rechten Unterbauch

1)

... Kamera/Optik

... im Bereich des Bauchnabels

... über Minilaparotomie oder Veresnadel

Pneumoperitoneum

Das/Ein Pneumoperitoneum wird angelegt.

Anlage eines Pneumoperitoneums

kleine Hautschnitte

Single-Shot-Prophylaxe mit Antibiotikum

Rückenlagerung

Der Eingriff ...


Allgemeinanästhesie

Der Eingriff ...

laparoskopische Appendektomie bei Appendizitis

Zeitpunkt:

in der Schwangerschaft:

dringend

Abortgefahr

frühestmöglich

Vorteile ...

... des laparoskopischen Zugangs:

Ausschluss intraabdomineller Differenzialdiagnosen (explorativ)

niedrigere Morbidität

kürzerer Krankenhausaufenthalt

weniger Schmerzen

geringere Wundinfektionsrate

Indikationen:

komplizierte Appendizitis

[tvm]

Standard (bei Erwachsenen)

auch bei Übergewicht und Adipositas!

laparoskopische Resektion der Appendix vermiformis

Adj.:

appendektomiert

[P] wurde 2020 appendektomiert.

die Entfernung des Blinddarms mit einer Operation

... genauer gesagt, mit der sogenannten Schlüssellochchirurgie

DD

pädiatrische DD:

Enteroklysma nach Sellink

Meckel-Divertikulitis:

Unterscheidung meist erst intraoperativ möglich

Gastroenteritis:

ggf. Fieber

Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle

häufig:

Stuhlverhalt

Klysma applizieren

gastroenterologische DD:
Psoasabszess:

ggf. CT, MRT (Spondylodiszitis)

Sonografie

Labor (Amylase↑, Lipase↑)

perforierendes Duodenalulkus

akutes Abdomen

bakterielle oder virale Gastroenteritis:

Yersinia enterocolitica

Diarrhö

(rechtsseitiges) Kolonkarzinom:

Gewichtsverlust, Blut im Stuhl

Morbus Crohn:

Anamnese, Durchfälle

bei älteren Patienten, Fieber

gynäkologische DD:
Extrauteringravidität (EUG)

Schwangerschaftstest (β-HCG positiv?), Anamnese

Ovarialtorsion
stielgedrehte Ovarialzyste:

Therapie Ovarialzysten (allgemein)

< 5 cm

Hormontherapie

> 5 cm

chir.?

plötzlich einsetzender starker Schmerz nach abrupten Bewegungen (Anamnese!)

Mittelschmerz (Ovulationsschmerz)

oft anamnestisch bekannte Episoden (zyklusabhängig)

Adnexitis:

Abgrenzung oft schwierig, da Schmerz und Lokalisation ähnlich sind

urologische DD:
Urolithiasis
Harnwegsinfektion

Zystitis

Pyelonephritis

Diagnostik

bei V.a. >>
zur Stadieneinteilung: ➡️

Parameter:

[Metaanalyse, 2018 (41)] ➡️

hohe Sensitivität (94%) mit niedriger Spezifität (40%)

periappendikuläre Fettimbibierung

hohe Spezifität (74%–⁠100%) mit niedriger Sensitivität (14%–⁠59%)

intraluminale Luft

Kontrastierungsdefekt der Appendixwand

Aszites

freie Flüssigkeit oder Luft

extraluminale Luft

periappendikuläre freie Flüssigkeit

Ileus

Abzess

Koprolith (Appendicolith)

extraluminal

intraluminal

[2016 (40)] ➡️

periappendikuläre freie Flüssigkeit im CT

CRP

≥ 4.7 mg/dl

Körperkerntemperatur

≥ 37.4 °C

... mit Korrelation zur komplizierten Appendizitis:

Differenzierung zwischen unkomplizierter und komplizierter Appendizitis oft schwierig ➡️

Übergewicht (BMI > 25), Adipositas (BMI > 30)

erschwerte Diagnostik

Bei ... ist die Diagnostik erschwert.

ggf. >>

CT

weniger zuverlässige Sonografie

weniger stark ausgeprägte klinische Zeichen

Diagnosesicherung und DD:

DD >>

gynäkologische Untersuchung:

Abdomenübersichtsaufnahme:

Kolonkontrasteinlauf:

Koloskopie:

... mit Biopsieentnahme

Stuhlkultur (Erregernachweis):

Bildgebung:

MDCT:

(wenn verfügbar, neue Methode)

Bildgebung

MRT:

v.a. bei jungen Patienten und Schwangeren

CT:

(rechtsseitiges) Kolonkarzinom

Low-Dose CT:

soweit verfügbar, gute Alternative

Standard-CT

höhere Strahlenbelastung

sensitiver und spezifischer als die Sonografie

1. Wahl:

Sono-Abdomen:

Doppler-Sonografie

stielgedrehte Ovarialzyste

DD:

ischämische Kolitis

Pankreatitis

Invagination und Volvulus

Gastroenteritis

pseudoappendizitische Verlaufsform der Yersiniose

Lymphadenitis mesenterialis

Adnexitis

freie Flüssigkeit

Tubenverdickung

Divertikulitis ("Linksappendizitis")

Morbus Crohn

Cholezystitis

Befunde:

Kokarde:

rundlich im Querschnitt, nicht komprimierbar

Durchmesser der Appendix > 6–⁠7 mm

kein sicherer Ausschluss

geringe Spezifität

treffsicherer bei:

... erfahrenem Untersucher

... schlanken Patienten

71–⁠94 %

gut für den Nachweis

gute Sensitivität

81–⁠98 %

kontroverse Diskussion in der Literatur und international sehr verschiedene Standards

Labordiagnostik:

Schwangerschaftstest

orientierende Urinanalyse

B:

unauffällig

KU:

DRU

immer:

Messung der Temperatur

Temperatur-Differenz (zwischen rektaler und axillär gemessener Temperatur)

findet sich nicht in der aktuellen Leitlinie (2021)

allgemeine Untersuchung des Abdomens:

Verdacht <<
Symptomatik: ➡️

bestimmte Medikamente können die Symptomatik abschwächen ("überdecken") und die Diagnose verzögern

Glukokortikoide

NSAR

Anamnese

Symptomatik

spezielle Verlaufsformen:
adipöse Patienten:

intraperitoneales Fett kann den entzündeten Bereich abkapseln

Perforation möglich trotz fehlender Peritonitiszeichen!

Symptomatik meist weniger stark ausgeprägt

Schwangere:

meist Pulsbeschleunigung und Leukozytose

Diagnose schwierig:

der wachsende Uterus verlagert die Appendix nach kranial

Schmerzlokalisation im rechten Oberbauch

ältere Patienten:

oft nur geringe Symptomatik ohne typische Peritonitiszeichen

in ca. 50 % d.F. bereits Perforation zum Zeitpunkt der Operation

verzögerte Diagnosestellung

Kinder:

Perforationen sind häufiger als bei Erwachsenen

verläuft meist heftiger mit ausgeprägten Allgemeinsymptomen

typisch:

Drachter-Trias:

Leukozytose

bei Kleinkindern:

Diagnosestellung schwierig

Anamnese häufig unspezifisch

fast jede Infektion in dieser Altersgruppe verursacht Bauchbeschwerden

Häufigkeitsgipfel:

zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr

ggf.
Schmerzausstrahlung in den Hoden oder Hodenhochstand (Innervation von Hoden und Appendix über das Segment Th10)
Wind- und Stuhlverhalt
Fieber
Erbrechen
Übelkeit
typischer Verlauf:
später / im Verlauf:

bei

... retrozökaler Lage der Appendix

Entzündung des Ureter

urologische Symptome

z. B.

Hämaturie

... ausgedehnter Beteiligung des Peritoneums parietale

deutliche Abwehrspannung

somatischer Schmerz:

Schonhaltung (z.B. angewinkelte Beine)

Die Patienten nehmen typischerweise eine Schonhaltung (z.B. angewinkelte Beine) ein.

kontinuierlich

eher stechend-brennend

"Schmerzwanderung":

nach ca. 4 Stunden

Verlagerung des Schmerzes in den rechten Unterbauch

gut lokalisierbar

geht vom Peritoneum parietale aus

Reizung des Peritoneum parietale

zuerst / initial:

viszeraler Schmerz:

die Patienten sind eher unruhig

zeitlicher Verlauf:

kolikartig

Qualität:

dumpf

Lokalisation:

epigastrisch oder periumbilikal

schlecht lokalisierbar

geht von der Appendix aus

verändert sich oft in den ersten 12–⁠24 h (zweiphasiger Verlauf):
häufigste Ursache für akutes Abdomen
Appendizitiszeichen ➡️

Pathologie

Einteilung

nach Gomes et al. (2015):
[komplizierte Appendizitis:]

Grad 4 - Perforation:

diffuse Peritonitis

mit oder ohne peritoneale freie Luft

Grad 3 - Entzündlicher Tumor/Konglomerat

C - Abszess über 5 cm ohne peritoneale freie Luft

B - Abszess unter 5 cm ohne peritoneale freie Luft

A - Phlegmone

Grad 2 - Nekrose

B - Nekrose der Appendixbasis

A - segmentale Nekrose

ohne oder mit wenig perikolischer Flüssigkeit

[unkomplizierte Appendizitis:]

Grad 1 - entzündete Appendix (Hyperämie, Ödem ± Fibrin ohne oder mit wenig perikolischer Flüssigkeit)

Grad 0 - normal aussehende Appendizitis

Periappendizitis

Endoappendizitis

basiert auf Klinik, Bildgebung und laparoskopischem Befund
... nach Schwere/Ausprägung:

[1]

komplizierte Appendizitis:

jede gangränöse Appendizitis ...

mit

... perityphlitischem Abszess

... freier Flüssigkeit

... periappendikulärer Phlegmone

mit oder ohne

... Perforation

unkomplizierte Appendizitis:

chronisch rezidivierende Appendizitis

wiederholtes Vorkommen einer unkomplizierten Appendizitis

=

(nur) Inflammation der Appendix vermiformis

ohne

ohne Hinweis auf ...

... Abszess

... freie purulente Flüssigkeit

... Phlegmone

... Gangrän

ähnlich:

Appendixreizung

The European Association of Endoscopic Surgery (EAES):

Ätiologie

Erreger:
Mischinfektion aus:

Enterokokken

Streptokokken

Clostridien

Pseudomonas

E. coli

Bacteroides

selten:
obstruierende Tumoren
Parasiten:

Askariden, Oxyuren

bakterielle Infektionen
Verlegung/Obstruktion der Appendix
>>

... führt zu ...

Gangrän der Appendix

bis zu

Perforation

Hypoxie der Appendix-Wand mit Schleimhautulzerationen und bakterieller Durchwanderung

Erhöhung des intraluminalen Drucks

Obstruktion

<<

durch

Fremdkörper (z.B. Kirschkern, Erdnuss)

Stuhl

Koprolith (Kotstein, Appendicolith)

Epidemiologie

kann in jedem Alter auftreten
häufiger bei jungen Menschen

Definition

/

Die Bezeichnung "Blinddarmentzündung" ist deshalb eigentlich nicht ganz korrekt.

... des sogenannten Wurmfortsatzes

... des Dickdarms

... des Blinddarms

zu Patienten dürfen Sie das sagen

Entzündung
... des Blinddarms / Zäkum
... der Appendix (vermiformis) / ... des Wurmfortsatzes

die Appendix >> Genitiv: der Appendix

Terminologie

Blinddarmentzündung

eigentlich falsch, da nicht der ganze "Blinddarm" entzündet ist, sondern nur der Wurmfortsatz

der entzündete Blinddarm

die ...